Interview Das war in diesem Fall eine absolute Ausnahme. Normalerweise sind wir nach den Spielen ins Hotel gefah ren und ha ben dort vielleicht noch ein bisschen im Restaurant zusammen gesessen. Aber an dem Tag haben wir in Dieter Riedels Geburtstag reingefeiert. Und im Nachhinein gab es auch etwas Arger. Zumeinen war der Trainer natürlich verargert, wei I wir am darauffolgenden Wochenende wieder Punktspiel hatten. Aber es war auch eine Delegation von der zentralen Leitung aus Berlin dabei, und die haben es nicht gern gesehen, dass da Spieler erst früh nach Ha use gekommen sind. Ich glaube, es wurden auch zwei oder drei von uns nachtraglich noch gesperrt. In dieser Woche waren Sie mit der DYNAMO DRESDEN FUSSBALLSCHULE in Elsterwerda. Was haben Sie mit den jungen Kickern gemacht? Wir haben zweimal am Tag trainiert, ein bisschen Technikschulung gemacht und Spielformen geübt, alles mit Ball. Vor allem geht es da rum, dass die Kinder SpaR haben, das steht bei uns im Vordergrund. Sie sind von Anfang aninRalfHauptmannsTrai- nerstab dabei. Welches Fazit Ziehen Sie nach einem reichlichen Jahr FuRballschule? Ich denke, dass das Projekt in die richtige Rich- tung geht. Das zeigen zum einen die Teilnehmer- zahlen, die Camps sind immer sehr gut besetzt. Sehr wichtig ist auch, dass wir das Gefühl haben, dass die Akzeptanz und die Beliebtheit von Dynamo bei den kleineren Vereinen in Dresden undauRerhalbvon Dresden wieder zugenommen haben.EsgabjaauchschonZeiten.wo Dynamo Dresden aus den verschiedensten Gründen nicht so gern gesehen war, und ich glaube, dass sich das auch durch das Wirken der FuRballschule wieder enorm verbessert hat. Ab kommender Saison haben Sie ein Engage ment als Chefcoach in der Stadtliga A bei Einheit Dresden Mitte. Wie kam es dazu? Es gibt einen persönlichen Kontakt dorthin und man hat mich angesprochen und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, das zu machen. Ich habe das Angebot angenommen, weil ich gern wieder eine Trainertatigkeit übernehmen wollte. Es geht nicht darum, dass der Verein jetzt in die Landes- liga aufsteigen will. Das ist Freizeitsport, und dort wird alles so bleiben, wie es ist. Die Manner kommen nach der Arbeit zusammen, trainieren zweimal in der Woche, und wir werden das Ganze locker und mit dem nötigen SpaR angehen. Wenn die Wende zehn Jahre spater gekommen ware, hatten wir Sie dann eventuell auch auf dem Trainerstuhl der SGD gesehen? Das ist immer so eine Spekulation, ich werde das oft gefragt. Ich habe nach meiner Zeit als Aktiver bei Dynamo die A-Jugend trainiert, und dann kurzzeitig auch die 2. Mannschaft. Das hat mir schon sehr viel Spafi gemacht. Vielleicht wëre die Geschichte auch anders verlaufen, wenn ich anschlieRend nicht zum DFB gegangen ware, das kann man im Nachgang nicht mehr sagen. Aber mit der Trainerlaufbahn ist es dasselbe wie mit meiner Zeit als Spieier - ich trauere diesen Dingen nicht nach. Würde Sie denn ein Engagement in einer höhe- ren Spielklasse im Herrenbereich überhaupt nochmal reizen? Ja klar würde es das, dafür bin ich noch viel zu sehr mit dem FuRball verbunden. Wenn ein Angebot këme und alles würde zusammen pas-

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Programmaboekjes (vanaf 1934) | 2013 | | pagina 44