UEFA Champions League Videomaterial gesichtet, Auswertun- gen der Scouts bewertet, das Abschluss- training des Gegners beobachtet: Borussia hat nichts, aber auch gar nichts versaumt, um die Voraussetzun- gen für einen Sieg heute Abend zu ver- bessern. „Wir haben alles, was man an Informationen über den Gegner haben kann", sagt Jürgen Klopp, „aber gut vorbereitet waren wir ja immer..." Nach dem enttauschenden Abschneiden im Vorjahr hat sich der Deutsche Meister das Erreichen des Achtelfinales auf die Agenda geschrieben - und das trotz der hoch favorisierten Rivalen aus Madrid und Man chester. Dass dem Auftaktspiel gegen Ajax Endspielcharakter beigeheftet wird, sieht Klopp nicht so. Ganz im Gegenteil: „Wir verspüren nichts anderes als Lust auf dieses Spiel." Es könnte ein Spektakel wer- den, wenn diese beiden tech nisch hoch veranlagten Mann- schaften ihre Fahigkeiten in die Waagschale werfen. Klopp war Anfang September eigens nach Heerenveen gereist, um Ajax live zu er- leben. „Das Zuschauen", sagt er, „hat richtig viel Spafi gemacht. Ajax wird eine echte Her- ausforderung für uns." Im Vorjahr gelang der einzige Sieg ausge- rechnet in jener Partie (Piraus, i:o), in der Bo russia vom 4-2-3-1-System abgerückt war. Doch „eine totale Abkehr von unserer Art, Fufiball zu spielen, nur um Punkte zu ergat- tern", wird die Königsklasse nicht erleben, verspricht Borussia Dortmunds Trainer. Aus- drücklich jedenfalls für das Spiel gegen Ajax. Möglicherweise schickt er erstmals die „Gala-Reihe" (kicker-Sportmagazin) mit Kuba, Götze und Reus gemeinsam auf den Platz, was bei gegnerischen Standards allerdings die Zahl der kopfballstarken Akteure um ei nen (Grofikreutz oder Perisic) reduzieren würde. Ein Bliek auf Amsterdams vermeintli- che Formation dürfte dies jedoch zulassen: lm Team der Hollander stehen nur zwei Ak- teure, die gröfter sind als 1,85 Meter, und das auch nur um Nuancen (Boerrigter, 188 cm). „Wir wollen unseren Stil durchziehen", kün- digt Jürgen Klopp an: „Unser FuSball funktio- niert auch international, aber wir sollten kei- ne groften Fehler mehr produzieren." Dass die Mannschaft in dieser Hinsicht gereift sei, behauptet Sebastian Kehl. Und er führt stichhaltige Argumente an: „Wir ha ben die Lehren aus unserer Spielweise im letzten Jahr gezogen, und wir sind einen deutlichen Schritt weiter. Die wichtigen Spiele, auf die es am Ende ankam, haben wir alle gewonnen." Setzt sich dieser Trend fort, könnte der Traum von (einem Sieg gegen) Amsterdam wahr werden. (Boris Rupert) Jürgen Klopp verspürt groJSe Vorfreude aufdas Spiel gegen Ajax. 8 I BVB I 1. Spieltag

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Programmaboekjes (vanaf 1934) | 2012 | | pagina 8