Auf den Zetteln der Topklubs AFC AJAX Besucherraum Glaubt man den Medien, steht das Telefon in der Geschaftsstelle von Ajax Amsterdam nicht mehr still. Europas Topklubs wahlen die Nummer, um Christian Eriksen an sich zu binden. Der 20-Jahrige Dane wird als „Jahrhunderttalent" gehandelt und schon mit den in seiner Heimat legendaren Laudrup-Brüdern ver- glichen. Manchester United, der FC Barcelona und der FC Arsenal aus London sollen den beidfüfiigen Mittelfeldspieler beobachten. Doch Eriksen hat sich schon einmal gegen die ganz Grofien der Branche entschieden. Als Teenager spielte er in Europa vor und schlug die Angebote von Milan, Chelsea und Barcelona aus. Statt- dessen entschied er sich mit 16 Jahren für die berühmte Nachwuchs- schule von Ajax Amsterdam. Ein Jahr spater feierte er dort sein Start - elf-Debüt bei den Profis und wurde sogleich zum „Spieier des Spiels" gekürt. Mittlerweile ist der Regisseur als Pass- und Ideengeber nicht mehr wegzudenken aus der Mannschaft, mit der er zuletzt zweimal niederlandischer Meister wurde. Hollands Fufiballlegende Johan Cruyff schwarmt: „Eriksen ist ein Spieler, den ich wirklich von gan- zem Herzen mag. Nur die Zeit wird entscheiden, ob er einmal das Level der Laudrups erreichen kann." 2008 wurde Eriksen zum besten U17-Spieier Danemarks gewahlt, im vergangenen Jahr zum gröSten Talent der niederlandischen Liga. Christian Eriksen hat sich gegen die Angebote der Topklubs entschieden Auch in der Nationalmannschaft hat der 1,73 Meter grofie Spielge- stalter seinen Platz gefunden und schon mehr als 25 Landerspiele absolviert. Deswegen wird von Eriksen auch mehr erwartet als von einem „normalen" 20-Jahrigen. Die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine sollte der internationale Durchbruch werden. „Er hat das Potenzial, ein Weltklasse-Spieler zu werden", bescheinigte ihm Danemarks Kapitan Daniel Agger vor dem Tumier, und niemand Ge- ringerer als Brian Laudrup erklarte: „Er ist wichtig für die National mannschaft, er kann den Unterschied ausmachen." Doch Eriksen konnte die angezogene Handbremse nicht lösen und musste feststellen: „Ich hatte erwartet, besser zu spielen. Mir fehlte ein wenig die Frische." Angesichts von mehr als 50 absolvier- ten Partien in der Spielzeit zuvor war das auch nicht verwunderlich. Für Nationaltrainer Morten Olsen steht ohnehin fest: „Seine Zeit kommt noch." Und dann stellt sich nur noch die Frage, wann einer der Anrufe in der Geschaftsstelle von Ajax Amsterdam zum Erfolg führt. „Ich traue mir Barcelona durchaus zu", sagt Eriksen dazu. (Christina Reinke) Christian Eriksen gilt als „Jahrhundert- Talent" in seinem Heimatland Danemark.

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Programmaboekjes (vanaf 1934) | 2012 | | pagina 21