I ill I li O lol Umschulung Landschaftsgartner/in Andrzej Rudy: I NEUER BERUFLICHER EINSTIEG IM GRUNEN BEREICH GRÜNESCHULE 44791 Bochum, Havelstr, 12 (0234) H I ■va is» Beim sensationellen 4:1 des VfL gegen den FC Brügge safi er erst- mals seit seinem Abgang aus Bo- chum wieder auf der Tribüne im Ruhrstadion. Schliefilich konnte Andrzej Rudy gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schla- gen, denn sowohl unter Klaus Toppmöller als auch unter Briigge-Coach Eric Gerets hat der 32 Jahre alte Pole bereits Fufiball gespielt. "Ich mufi zugeben, dafi ich zunachst eigentlich Gerets die Daumen gedriickt habe. Aber Bochum hat das Spiel hochverdient gewonnen. Es war einfach toll zu sehen, was aus dem VfL geworden ist", schwarmte Rudy, der beim VfL in der Zweitliga-Saison 1995/ 1996 14 Einsatze hatte und ein Tor er- zielte. Angesichts der tollen Stimmung beim Brtigge-Spiel packte den Mit- telfeldspieler ein wenig die Weh- mut. "Schade, dafi es für mich und den VfL nicht gereicht hat. Klaus Toppmöller ist ein toller Trainer. Er hat sensationelle Ideen, die Mann- schaft zu motivieren. Aufierdem ist der VfL eine tolle Futëball-Familie", schwarmt Rudy, der in der Bundes- liga von 1989 bis 1995 beim 1. FC Köln gespielt hatte. Der Techniker wechselte von Bo chum zum belgischen Provinzklub Lierse SK und wurde unter Gerets gleich Meister. Dann holte ihn sein ehemaliger Kölner Coach Morten Olsen zu Ajax Amsterdam. "Ich hatte in Lierse König werden kön- nen. Aber mit Ajax ist für mich ein absoluter Traum in Erfüllung ge- gangen. AuEerdem kann man mit 32 Jahren immer noch dazuler- nen", begründet Rudy seine Ent- scheidung. Der Offensivspieler akzeptiert beim sechsmaligen Europacupsieger sogar seine Reservistenrolle. "Wenn ich damit zufrieden ware, ware ich kein guter Fufiballspieler. Aber ich mufê eben auf meine Chance hoffen. Autëerdem besteht eine Mannschaft nicht nur aus elf Spielern. In gewis- sen Situationen braucht man auch erfahrene Leute, die ein Spiel entwe- der nach Hause bringen oder noch eine Schippe drauflegen können", sagt Rudy, der beim 4:2 im Hinspiel in der Amsterdam Arena in der SchluSphase eingewechselt worden ist und sogar noch eine Riesenmög- lichkeit zum 5:2 hatte. Besonders viel zu verdanken hat Rudy in erster Linie Morten Olsen. "Datë ich bei Ajax bin, ist Olsens Verdienst. Er weifi, was ich kann. Ich habe ihn in Köln damals bitter enttauscht. Trotzdem hat er mich nicht vergessen." 1995 in Köln war Rudy am Tief- punkt seiner Karriere angelangt. Die Trennung von seiner damaligen Ehefrau Anja, die mittlerweile eine Karriere als Schauspielerin einge- schlagen hat, hatte dem Fufiballer schwer zu schaffen gemacht. Die Lust am FuBball habe er verloren, hiefi es in der Öffentlichkeit. "Mei ne Karriere hatte damals einen grotëen Knick. Allerdings war es nicht so, wie es in der Presse dar- gestellt wurde. Ich wollte einfach ein wenig Zeit haben, meine priva ten Probleme zu lösen. Und dann hat Bochum mir die Möglichkeit gegeben, wieder einzusteigen." Trotz alter Verbundenheit gibt es fur Rudy keinen Zweifel daran, dafi Ajax das Viertelfinale erreichen wird. "Bochum wird wieder nach oben kommen. Aber erst, wenn wir eine Runde weiter sind."

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Programmaboekjes (vanaf 1934) | 1997 | | pagina 6