CHAMPIONS
LEAGUE^
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standen sich heute abend bereits zwei Viertel
finalisten gegenüber. Das ware zwar nerven-
schonend, nahme dem heutigen Ereignis
aber viel von seinem Reiz. Und trotz des - aus
Zürcher wie Amsterdamer Sicht
„missliebigen" Erfolgs Auxerres in Holland
sind die Zürcher vor ihrem letzten Gruppen-
Jubel bei Murat Yakin
- er erzielte in der Am-
sterdam-ArenA den
alles entscheidenden
Treffer zu Gunsten
von GC.
spiel erfreulich weit, vor allem viel weiter als vor
einem Jahr.
Aus der Mannschaft, die im Herbst
1995 mit nurzwei Punkten und 3:13 Toren in
Zahlen schwachster aller 16 Teilnehmer an
der UEFA Champions League war, ist ein sehr
ernsthafter Kandidat für einen Platz in den
Viertelfinals geworden. Es ware keine Schan
de und ist zweifellos in den Bereich des Mög-
lichen einzuschliessen, dass GC am Ende nur
Platz 3 belegt, sich im Frühjahr wieder auf die
nationalen Wettbewerbe konzentrieren muss.
Aber mindestens ebenso klar ist: Der Schwei-
zer Meister hat die Klasse, sein grosses Ziel zu
erreichen. Er ist an einem guten Tag gar fahig,
Ajax auf dessen Platz zu schlagen; Auxerre
und die Glasgow Rangers wurden auf dem
Hardturm klar beherrscht. Die Grasshoppers
begehen in der Defensive nicht mehr die nai-
ven Fehler, wie sie im vergangenen Jahr etwa
die wegweisende 0:3-Heimniederlage gegen
Ferencvaros verschuldeten.
Und den Erwartungen entsprechend
ist die Mannschaft offensiv um mehr als eine
Klasse besser als damals. Denn mindestens
so gross ist die Differenz an individuellem
Format zwischen dem Duo Kubilay
TürkyilmazA/iorel Moldovan und dem Ali
Ibrahim/Eric Viscaal, wie es vor einem Jahr
noch zu sehen war.
Das Wissen darum gibt der Mannschaft auch
ein Selbstverstandnis, das wichtige Voraus-
setzung für Erfolge ist. Als Debütanten traten
die Zürcher vor einem Jahr, zumal nach dem
den Optimismus zerstörenden Debakel ge-
gen Ferencvaros, zu sehr als designierte „Ver-
lierer" auf; in erster Linie darauf aus, den
Schaden zu begrenzen (und auch kaum zu
mehr fahig).
Heutzutage aber wissen sie, die Klas
se zu haben, auch auf diesem Niveau zu