BORUSSIAS START IN DIE
BUNDESLIGA-RÜCKRUNDE
Wochenlang hatte BVB-Trainer
Ottmar Hitzfeld seine Mannschaft
gewissenhaft auf die Riickrunde
vorbereitet. SchlielBlich sollte ver-
mieden werden, daB gleich zu Be-
ginn des neuen Jahres unnötig
Punkte verschenkt werden, die
spater bei der Endabrechnung
schmerzlich vermiBt würden. Doch
es kam wieder einmal ganz anders
als erhofft.
Wie schon zum Saisonbeginn litt das
Spiel des Meisters unter enormen
Startschwierigkeiten. Obwohl man sich
beileibe nicht über das 1:1 in Kaisers-
lautern beklagte, gab es nach der
neuerlichen Niederlage gegen Hansa
Rostock ausschlieBlich lange Gesich-
ter. DaB nach diesen Kapriolen der
Tabellenführer immer noch Borussia
Dortmund hieB, mutet wie ein kleines
Wunder an. Doch der vor der Saison
als hoher Meisterschaftsfavorit gehan-
delte FC Bayern machte seiner Fange-
meinde noch viel gröBere Sorgen.
Denn die Münchener leisteten sich
zunachst beim Hamburger SV eine un-
glückliche 1:2-Niederlage, die erst in
den letzten Minuten zustandegekom-
men war, und fielen dann auch noch
daheim gegen den Karlsruher SC mit
1:4 auf den Bauch. Erst durch den
dann allerdings auBerst überzeugen-
den Sieg beim SchluBlicht KFC Uerdin-
gen gewann der Rekordmeister wieder
AnschluB, so daB es im Titelrennen
weiter spannend bleiben dürfte.
Trotz der Niederlage gegen Rostock
reagierte BVB-Trainer Ottmar Hitzfeld
gelassen: „Es erhöht die Spannkraft,
wenn die Klubs an der Spitze auf Tuch-
fühlung sind. Bei einem zu groBen Vor-
sprung kann leicht derSchlendrian ein-
reiBen, den man dann eventuell
schlecht wieder in den Griff bekommt."
Aus ahnlichen Gründen sprach er auch
von einer vielleicht sogar heilsamen
Verlustpartie: „Wenn du zu solch einem
frühen Zeitpunkt der Rückserie ver-
lierst, hat du immer noch die Möglich-
keit, das Ergebnis im Laufe der nach-
sten Spieltage zu korrigieren. Dafür ist
meistens in der Endphase der Meister-
schaft keine Zeit mehr."
Sorgen macht den Verantwortlichen
des BVB zur Zeit noch das ausgefalle-
ne Spiel gegen Bayer Leverkusen.
Denn für diese Partie ist noch kein
Nachholtermin gefunden. Die Planer
des Deutschen FuBball-Bundes hatten
den 13. Marz vorgeschlagen. Doch
diesen Tag lehnten die Leverkusener
ab, da sie just zu diesem Zeitpunkt drei
U 21 -Nationalspieler für den DFB ab-
stellen sollen. Der BVB hingegen hatte
nach Frankfurt signalisiert, wegen der
auch europapokal-bedingten Ter-
minnöte auf Lars Rieken einmal schwe-
ren Herzens zu verzichten. „Wir unter-
werfen uns lieber zu diesem frühen
Zeitpunkt einem harten SpielstreB als in
der Endphase der Meisterschaft. Dann
kann es namlich schon von fataler Be-
deutung sein, wenn einem die Puste
ausgeht", erlauterte Manager Michael
Meier.
Obwohl General Winter die ersten drei
Rückrundenspieltage machtig torpe-
diert hat, gab es im Februar auch
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