Denis Bergkamp, John van't Schip,
Michel Kreek, Aron Winter, Bryan Roy
oder Marciano Vink ins Ausland gin-
gen. Und vorher, aus der Mannschaft,
die 1987 den Europacup der Cupsie-
ger gewonnen hatten, hatten Frank
Rijkaard, der Jahre spater zurück-
kehrte, Marco van Basten oder Ri
chard Witschge ihr Glück im Ausland
versucht. Einzig Rijkaards Freund
Ruud Gullit war den Ajax-Spahern
einst entgangen.
Ein "Gigant" aus einem kleinen Land.
Ajax liefert mit seiner Arbeit aber auch
den Beweis, dass man nicht aus ei
nem "grossen" Fussball-Land mit ei-
ner möglichst ausgeglichenen Mei-
sterschaft kommen muss, urn höch-
ste Ziele erreichen zu können. Ajax ist
in Holland zurzeit krass überlegen, es
wird in der "Eredivisie" selten wirklich
gefordert, auf jeden Fall wesentlich
seltener als die Grasshoppers in der
Schweiz, und doch ist es zurzeit wie
der Europas beste Mannschaft.
Rinus Michels in den 60er und 70er
Jahren, Cruyff als Spieler in jenen
Jahren und spater als Technischer
Verantwortlicher pragten diesen Ver-
ein wesentlich. Vorübergehend hatte
Ajax zwar von seinem Gianz verloren,
weil es nicht über die finanziellen Mit-
tel verfügte, seine Spieler die Verlok-
kungen auslandischer Vereine wider-
stehen zu lassen. Das ist heutzutage
zwar besser, aber noch immer ist's in
erster Linie die unnachahmlich breite
Basis, die den Erfolg ermöglicht.
Heutzutage steht mit Louis van Gaal
einer an der Spitze der Techniker, der
die Juniorenbewegung aus eigener
Ajax Head Coach, geb, 08.08.1951
Erfahrung bestens kennt. Denn er
war seit dem 1. Januar 1988 zuerst
Junioren-, dann Assistenztrainer, ehe
er am 28. September 1991 zum Chef
befördert wurde, als Leo Beenhakker
dem Ruf Real Madrids folgen zu müs-
sen glaubte. Heute ist der 44jahrige
Van Gaal ein absoluter Topmann sei
ner Gilde; Beenhakkers zweites Gast-
spiel in Madrid aber war nach neun
Monaten zu Ende, und seither hatte
er nirgends mehr Erfolg - nicht bei
GC, nicht in Saudi-Arabien und nicht
in der Türkei.
Es liegt gar die Vermutung nahe,
Beenhakkers Abschied und Van
Gaals Machtübernahme seien für
Ajax zum Glücksfall geworden. Es
steht nun einer an der Spitze, an des-
WEITER AUF SEITE 17