Die gröBten Erfolge von Ajax Amsterdam
Der FuBball der „fliegenden Hollander" bestach also nicht in
erster Linie durch seine Schönheit. Vielmehr war es die hohe
Erfolgsquote, die die athletischen Figuren mit dem strikten
Befolgen ihres taktischen, improvisierten Planes erreichten,
die so imponierte.
In Stammbesetzung schien die Elf aus Amsterdam 3 bis
4 Jahre unschlagbar. Doch mit der Abwanderung von Cruyff
und Neeskens sowie dem Rücktritt von Keizer war für Ajax
die 91. Minute angebrochen.
DaB seine verkauften Superstars unersetzlich sind, das be
wiesen bereits die letzten Jahre. Dem dreifachen Europacup-
sieger glückte 1974, 75, 76 nicht einmal mehr der Landes-
meistertitel. lm hollandischen Pokal schied Ajax 1975 gegen
einen Zweit-Divisionar aus."
Nach Cruyff, Neeskens (USA) und Co. verlor Ajax im Mai 1980
mit Ruud Krol, der nach Kanada „auswanderte", den letzten
groBen Spieier der glanzvollen Jahre, denen immerhin 1977,
79 und 80 noch drei Landesmeistertitel und im Vorjahr (1979)
sogar ein viertel Double (Meisterschaft und Pokal) folgten.
Vor einem Jahr im letzten EC-M-Wettbewerb schieden die
Amsterdamer erst im Semifinale gegen Titelverteidiger Not
tingham (1:0 und 0:2) aus, der das Finale dann gegen den HSV
mit 1:0 gewann. So wie die hollandische Nationalelf, der übri-
gensbeim1:1 gegen Deutschland keinAjax-Spielerangehörte,
strebt Trainer L. Beenhakker bei den Amsterdamern Ver-
jüngung und Modernisierung des Spiels an.
Ajax-Prasident Tor Harmsen Ajax-Trainer L. Beenhakker
Vom bestandigen Mannschaftsteil, dem Mittelfeldtrio, den drei
Danen Lerby, Jensen, Arnesen, ist Jensen in Deutschland
als ehemalige Angriffsspitze Borussia Gladbachs wohl-
bekannt. Nach dreijahrigem Gastspiel bei Real Madrid wech-
selte er in der vorletzten Saison zu Ajax. Nationalspieler sind
auch der defensive Mittelfeldmann (bzw. Vorstopper) Schoen
aker, Stürmer La Ling und - last not least - Torwart Piet
Schrijvers, der nach der Europameisterschafts-Teilnahme seine
Landerspiellaufbahn abschloB. lm Meisterschaftsspiel (3:4 in
Den Haag) hatte er zuletzt einen „schwarzen Tag". Trainer
Beenhakker experimentierte in diesem Spiel mit Ziegler auf
dem Liberoposten, der seit Krols Wegggang noch nicht zu-
friedenstellend besetzt ist. Ziegler ist der vierte Dane im Ajax-
team. Die drei Tore erzielten Schoenaker, der 17jahrige Nach-
wuchsstürmer Kieft und der überragende Arnesen, der mit
dem Chinesen La Ling als einer der gegenwartigen „Stars" in
der Mannschaft gilt.
In der Tabelle der hollandischen 1. Division nahm Ajax vor
dem punktspielfreien Landerspiel-Wochenende den vierten
Rang ein (Ergebnisse des letzten Spieltages konnten vor
RedaktionsschluB dieser Ausgabe nicht mehr ausgewertet
werden).
Nationaltorwart Schrijvers SchuBstark: Schoenaker
Weltcup der Landesmeister 1972: 3:0 und 1:0 gegen Interpen
Weltpokal der Landesmeister 1972: 3:0 und 1:0 gegen Inde-
pendiente Buenos Aires
Europacup der Landesmeister 1971: 2:0 gegen Panathinaikos
Athen in London
Europacup der Landesmeister 1972: 2:0 gegen Inter Mailand
in Rotterdam
Europacup der Landesmeister 1973:1:0 gegen Juventus Turin
in Belgrad
Super-Cup (inoffiziell) 1973 gegen Glasgow Rangers 3:1 und
3:2 (EC-M-Gewinner gegen EC-P-Gewinner).
Super-Cup 1974 gegen AC Mailand 0:1 und 6:0
Stark im Mittelfeld: von links Arnesen, Lerby, Jensen
„China-Import" La Ling