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ricntig
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Auch Stotz in der „Sekanina-Sauna"
hartlmaier
BANKHAUS H. AUFHAUSER gegr. 1870
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„Wenn es um Ihr Vermogen geht - Beratung und Betreuung bei
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Maft heiB, mal kalt für Osterreichs
FuBballteamchef
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Wenn jemand ein Erfolgsrezept gefunden zu haben glaubt,
laBt er ungern davon ab. Das gilt auch für Osterreichs FuBball-
bund-Prasident Karl Sekanina, von Beruf Politiker, führender
Gewerkschaftsfunktionar und Minister in der Regierung
Kreisky. Sekanina, nicht nur dem Aussehen nach ein bulliger
Mann, der - bildlich gesprochen - sein Fauste gerne in Glacé-
handschuhen versteekt, rechnet sich mit seiner „Seneko-
witsch-Demontage" ein betrachtliches Verdienst an Oster
reichs Erfolg in der WM-Qualifikation für 1978 (gegen die DDR)
und dann bei der WM-Endrunde in Argentinien an.
Damals hatte er an Teamchef Helmut Senekowitsch kaum
ein gutes Haar gelassen, den scharfzüngigen Max Merkl als
Schreckgespenst für Senekowitsch an die Donau geholt.
Kaum eine Gelegenheit Iiel3 Sekanina vorbeigehen, ohne
seine Skepsis gegenüber dem Bundestrainer akten- und
medienkundig zu machen. Eine Welle der Empörung rollte
daraufhin durch Osterreichs FuBballmilieu, der Mitleidseffekt
für den standig herabgewürdigten Senekowitsch wuchs.
Wie man heute unterstellen darf, handelte Sekanina damals
keineswegs aus „Sadismus", wie es manchmal fast schon
den Anschein hatte, sondern als abgebrühter Psychologe.
Indem er Senekowitsch geiBelte, mobilisierte er die Spieier.
Tatsachlich wuchs der Ingrimm der Aktiven auf den „rück-
sichtslosen Prasidenten". Die Spieier waren jetzt bereit, für
den „armen Senekowitsch" durchs Feuer zu gehen, die Soli-
darisierung mit dem Trainer war nahezu vollkommen. Das
Resultat konnte sich sehen lassen: Sicherung der Qualifika-
tion, Einzug in die 2. WM-Finalrunde und zum AbschluB ein
3:2-Sieg gegen Deutschland.
An die Senekowitsch-Sauna - abwechselnd heiB und kalt -
muB man denken, wenn man sieht, wie ÖFB-Prasident Seka
nina den jetzigen Teamchef Karl Stotz behandelt. Der ÖFB-
Sportdirektor, der sich von einem Managerposten in der Wirt-
schaft beurlauben lieB, um sich einige Jahre dem National-
team zu widmen, wird jetzt genauso rücksichtslos gebeutelt
wie einst Senekowitsch. Und auch er muckt kaum auf, obwohl
er - im Gegensatz zu dem wenig redegewandten Seneko
witsch - sicherlich die Möglichkeit hatte, dem SuperboB
rhetorisch Kontra zu geben. Die deutlichste Replik, zu der
sich Stotz aufraffte, war die Bemerkung, er hatte seinen Ver-
trag mit dem ÖFB nicht unterschrieben, wenn er gewuBt
hatte, daB man von ihm (bzw. von seiner Mannschaft) aus den
ersten drei WM-Qualifikationsspielen (auswarts gegen Finn-
land, daheim und auswarts gegen Albanien) die maximale
Ausbeute von sechs Punkten bindend verlange.
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In einer stark beachteten Pressekonferenz hatte Sekanina
Redewendungen a la Max Merkl gebraucht („Manche Spieier
würden sich am liebsten in einer Sanfte auf den Platz tragen
lassen"; „Einigen möchte man zurufen: Ja bitt' schön, schie-
Ben S' doch vielleicht einmal aufs Tor"). Die Medien gaben
dieser Sekanina-Show weite Publizitat.
Der Auftritt war jedoch mehr als die Selbstdarstellung eines
publicitybewuBten Politikers. Die Philippika hatte, klar ersicht-
lich, vorallem den Zweck, die lasch gewordenen Kicker munter
zu machen, verschüttete Ambitionen zu wecken. Wie der
überzeugend herausgespielte 3:1-Sieg im Freundschaftsspiel
gegen Ungarn (nach konziliantem Sekanina-Besuch im Trai
ningslager) inzwischen gezeigt hat, scheint das Rezept ge
nauso zu wirken wie seinerzeit bei Senekowitsch. Vielleicht
sollte Minister Sekanina tatsachlich einmal auf einer inter
nationalen FuBballtagung über das Thema sprechen: „Wie
man Trainer und FuBballer scharf macht, indem man sie vor-
nachst einmal fertigmacht."
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