Warum in die Feme schweifen?
Ihr Treffpunkt vor und nach dem Spiel zu einer kleinen Starkuna
Olympia-Dorf Helene-Meyer-Ring 3, Tel.: 3519451
U-Bahn Stat. Olymp. Dorf (7 Min.v.Olympiastadion)
Netter Service und dufte Atmosphare
Zum Ausschank kommen die bekannten Hofbrauhausbiere.
Unter gleicher Leitung: Heim House Dog Miinchen-Schwabing
„Aber in der Heimat ist es doch am schönsten." Die deutschen
FuBballer haben einen Evergreen neu entdeckt. Fast verges-
sen scheint die Wanderlust vergangener Jahre, das Globe-
trotter-Leben.NurderSoccermit seinen vielen Dollars vermag
die Kicker noch zu reizen, ansonsten aber gilt die Devise:
„Warum denn in die Feme schweifen, sieh', das gute liegt so
nah." Will heiBen: in der Bundesliga werden solch stattliche
Summen bezahlt, daB sich ein Überlandtrip nicht mehr lohnt.
Dabei hatte die Öffnung der Calcio-Grenzen in Italien eine
gigantische Nord-Süd-Bewegung bundesdeutscher FuBballer
auslösen sollen. Die groBen Clubs fertigten lange Listen an:
Rummenigge, Hans Müller, Schuster, Del'Haye, Klaus Allots,
Manfred Kaltz, Horst Hrubesch etc. Heute steht test, daB kein
einziger von ihnen die Italien-Tradition eines Helmut Haller,
Horst Szymaniak oder Karl-HeinzSchnellingerfortsetzenwird.
Am Geld hat es weniger gelegen als an der südlandischen
Spielweise. Müller und Co. graute es vor den brutalen Sitten
auf den Platzen zwischen Como und Cagliari.
Auch Spanien war einmal Traumland deutscher Balltreter.
Netzer, Breitner, Bonhof schwarmten aus, urn Peseten anzu-
haufen. Übriggeblieben ist nur Uli Stielike bei Real Madrid
und (neu) Schuster (Köln) der beim FC Barcelona sein Heil
versuchen will.
Die Schweiz galt lange als Altersheim für abgetakelte Bundes-
ligarecken. Das war einmal. MitWinfried Berkemeier (Schalke/
Young Boys) und Roland Weidle (Bielefeld/Bellinzona) drangte
es nur zwei FuBballer zu den Eidgenossen. Sie treffen dort auf
Lauscher (Basel), Hiller, Süss (Nordstern) und Hitzfeld
(Luzern). Elf DFB-Legionare sind in der Nationalliga B im Ein-
satz - u. a. Dieter Nüssing bei La Chaux-de-Fonds.
In Frankreich halt allein der Ex-Braunschweiger Uwe Krause
die Stellung. Der 24jahrige soil bei Stade Laval die Rolle von
Torjager Kostedde (jetzt Bremen) übernehmen. In den ersten
vier Spielen traf er prompt dreimal ins Schwarze.
Nur je zweimal kamen Klaus Schulze (Bayer Leverkusen) und
Michael Toppel (Hertha BSC) in der Bundesliga zum Einsatz.
Sie hoffen, in Österreich bei Austria Salzburg bzw. dem Linzer
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ASK auf mehr Spielpraxis. Mit Bemd Krauss (Rapid), Josef
Blaser (LASK), Gerd Schildt (Salzburg) stehen drei Landsleute
in der Zehnerliga unter Vertrag.
Keinerlei Blutauffrischung erhielten die wenigen deutschen
Belgien-Profis. Erwin Albert und Heinz Schönberger (Beveren)
sowie das Duo Pudelko/Gründel vom Pokalsieger Waterschei
sind die bekanntesten.
Für einen der seltenen Holland-Transfers sorgte Heinz Moster.
Uerdingen-Venlo lautete die Reiseroute des 31jahrigen Mittel-
feldspielers.
Das FuBballerglück auf Erden glaubten Theo Bücker und
Erich Beer an den Quellen des Öls entdeckt zu haben. DaB
dem keineswegs so ist, berichtetederfrühere Hertha-Kapitan
bei seiner letzten Deutschland-Visite: „Hitze und die hohe
Luftfeuchtigkeit machen mich kaputt", stöhnte der National-
spieler, der am liebsten gleich in der Heimat geblieben ware.
Aber der Vertrag mit den Scheichs in Saudi-Arabien lauft ein
weiteres Jahr.
Letztes Paradies für bundesdeutsche Kicker ist und bleibt
Amerika. Franz Beckenbauer betrat als einer der Ersten die
Neue Welt und gut zwei Dutzend Kollegen wandelten in den
Spuren des Kaisers. DaB der Münchner jetzt den Atlantik
wieder von West nachOst überquerte, ist vielleicht auch schon
ein Zeichen zum Wandel. Noch aber tummeln sich viele Bun-
desliga-Hechte im Soccer-Teich, Toppmöller, Trinklein,
Rausch, Gruber sorgen bei Dallas Tornado für germanischen
Wirbel, Granitza, Steffenhagen, Blankenburg bilden die ale-
mannische Speerspitze der Chicago Stings. „The Bomber"
Gerd Müller geht für Fort Lauderdale auf unermüdliche Tor-
jagd, Nogly, Kirschner, Heinlein, Hilkes haben sich das Ahorn-
blatt der Edmonton Drillers an die Brust geheftet. Derfrühere
Freiburger Birkenmaier hütet mit deutscher Gründlichkeit das
Gehause von Cosmos; dasselbe laBt sich von San Diego-
Keeper Volkmar Gross behaupten. Die „Granaten" des Düssel-
dorfers Gerd Zimmermann verleihen den Houston Hurricanos
Gefahrlichkeit.-AberausAmerikadringen Klagen überKunst-
rasen und lange Reisen.
*s*trA
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goif