Und heuer also ist der Club der erste Gegner! Die Hollander beurteilen Hire Chancen als „vorsichtige Geschaftsleute" mit 50 50! Weniger vom Club beein- druckt zeigte sich Ajax-Trainer Michels, der fest davon iiberzeugt ist, daB seine Mannschaft eine Runde weiterkommt, selbst wenn das Vorspiel in Niirnberg mit einer knappen Niederlage enden sollte. Es ist fest damit zu rechnen, daB Trainer Michels seine Mannschaft erst kurz vor Spielbeginn nominiert. Aber eines diirfte bereits feststehen: Hollands FuBballer des Jahres Johann Cruyff wird bestimmt mit dabei sein! Deshalb die Sonderparole für den Club: Achtet auf den Johann! Die Hollander bauen ihr Spiel natiirlich nun nicht allein auf den talentierten, zwar etwas ballverliebten, aber auBerst wendigen rasanten Cruyff auf, sie verfügen iiber weitere Spitzenkönner, so den schwedischen Halblinken Danielsen, den stets zuverlassigen Stopper Vasovic (früher Belgrad) sowie den internationalen RechtsauBen Swart. Der Club hat in diesem Spiel keine angenehme Rolle. Er muB Tore vorlegen, denn im Rückspiel in Amsterdam wird es eine ziemlich aussichtslose Sache sein, nur mit evtl. einem Tor (oder gar keinem) vorne zu liegen. Deshalb kann eigentlich die Parole nur Sturmangriff heiflen, ohne natiirlich die Deckung zu vernachlassigen! Solche Angriffsspiele versprechen immer was und so ist es nur natiirlich, daB 70 000 NUrnberger das Spiel direkt erleben wollen. Wenn von hollandischer Seite etwas schwiilstig behauptet wird, die Teilnahme am Europacup sei eine „Nationale Sache!", so kann man sich dieser ver- stiegenen Version natiirlich nicht anschlieBen. Für den sportfreudigen und fairen Niirnberger Zuschauer gilt die Leistung einer Elf und wenn sie der Gegner besser bringt, so gilt ihr ebenso Beifall und Anerkennung wie der eigenen Mannschaft. Den alten Uwe Seeler erlebten die 20 000 im Hamburger Volksparkstation, der mit Weber und Biskup gleich zwei Kölner Abwehrspieler aufrieb und auf unserem Foto gerade das 1:1 erzielt. Linkt Pott, rechts Weber (HSV-Köln 3:1).

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